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An der TH Aschaffenburg kann jetzt der Doktorgrad erlangt werden

Bayerisches Wissenschaftsministerium genehmigt gemeinsames Promotionszentrum der Technischen Hochschule Aschaffenburg im Verbund mit der TH Würzburg-Schweinfurt und der Hochschule Coburg

Mit dem neuen „Promotionszentrum Nachhaltige Intelligente Systeme (NISys)“ haben Masterabsolventinnen und -absolventen erstmals die Möglichkeit – ohne Kooperation mit einer Universität – an den drei beteiligten Hochschulen zu promovieren. Dort kann der akademische Grad der Doktorin bzw. des Doktors der Ingenieurwissenschaften erworben werden. Im September 2023 hatte das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Gründung bewilligt.

Die Technische Hochschule Aschaffenburg (TH AB) kooperiert dabei mit der Hochschule Coburg (HSCO) und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), welche federführend ist und das Promotionsrecht für den Verbund der drei Hochschulen ausübt. Den Antrag dafür hatten Prof. Dr. Jürgen Hartmann, ehemaliger Vizepräsident für Forschung der THWS, Prof. Dr. Martin Synold, Vizepräsident für Forschung der HSCO und Prof. Dr.-Ing. Klaus Zindler, Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH AB Ende März 2023 gemeinsam eingereicht.

Durch Hochschulinnovationsgesetz erstmals Promotion auch an bayerischen HAW und TH möglich

Bislang war eine Promotion an der Technischen Hochschule Aschaffenburg nur in Kooperation mit einer Universität möglich. Durch das am 1. Januar in Kraft getretene Bayerische Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) kann das Wissenschaftsministerium jetzt auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder Technischen Hochschulen ein befristetes, fachlich begrenztes Promotionsrecht für wissenschaftliche Einrichtungen verleihen. Bedingung ist, dass die beteiligten Hochschulen „eine angemessene Forschungsstärke sowie die Einbettung der wissenschaftlichen Qualifizierung in eine grundständige akademische Lehre nachweisen“ (BayHIG, Art. 96, Abs. 7)

„Dass die drei Partnerhochschulen in Aschaffenburg, Coburg und Würzburg-Schweinfurt sich bei der Gründung eines gemeinsamen Promotionszentrums zusammengeschlossen haben, resultiert aus der hervorragenden fachlichen Passung und den bestehenden aktiven Kooperationen im Bereich der Lehre und Nachwuchsförderung“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Klaus Zindler, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der TH Aschaffenburg.

Beitrag zur Lösung einer der drängendsten Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft

Das neue hochschulübergreifende Promotionszentrum „Nachhaltige und Intelligente Systeme“ soll durch die einschlägige Qualifizierung akademischer Fach- und Führungskräfte einen wichtigen Beitrag zur Lösung einer der drängendsten Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft leisten: Der Etablierung nachhaltiger Prozesse und Wertschöpfungsketten in allen Bereichen der Wirtschaft, des gesellschaftlichen Lebens und der Industrie. Hierzu zählen u.a. die so wichtigen Energie-, Gebäude- und Verkehrssektoren sowie die industrielle Produktion.

Forschungsstärke im Bereich intelligenter Methoden und Technologien

Die drei beteiligten nordbayerischen Hochschulen HSCO, TH AB und THWS zeichnen sich durch ihre herausragende Forschungsstärke im Bereich intelligenter Methoden und Technologien, darunter Künstliche Intelligenz, aus, die durch umfangreiche Drittmitteleinnahmen und zahlreiche wissenschaftliche Publikationen belegt wird.

Dieser Methodenapparat bildet in dem Promotionszentrum das Fundament für nachhaltige Innovationen in den Anwendungsfeldern „Energie- und Infrastruktursysteme“, „Mobilität“ sowie „Produktion und Materialien“. Mit dem Zentrum wird die seit vielen Jahren im Rahmen des gemeinsamen Promotionskollegs WIKE³ erfolgreich etablierte Zusammenarbeit der Hochschulen weiter ausgebaut. Ein Fokus liegt hierbei auf der angewandten Forschung in Kooperation mit Industrieunternehmen.

Insgesamt 37 qualifizierte Professorinnen und Professoren – darunter 11 Forschende der TH Aschaffenburg – werden im Rahmen des Promotionszentrums eng zusammenarbeiten. Sie besitzen die fachliche Expertise für die oben genannten Schwerpunkt-Themen und können die im Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz geforderten herausragenden Leistungen in der anwendungsbezogenen Forschung nachweisen. In den vergangenen fünf Jahren haben diese Forschenden fast 56 Millionen Euro an Drittmitteln zu Forschungszwecken eingeworben.

Bisher wurden bereits 40 Promotionen in Kooperation mit einer Universität erfolgreich an der TH Aschaffenburg abgeschlossen. Derzeit betreuen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TH Aschaffenburg 49 laufende kooperative Promotionsverfahren. In Zukunft bietet nun das neue Promotionszentrum den Forschenden die Möglichkeit, Promotionen an der TH Aschaffenburg im Hochschulverbund zu betreuen.