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Chance auf Förderung von mit Frauen besetzten Professuren

Professorin Viktoria Bertels spricht in einem Hörsaal zu den sitzenden Studierenden

TH Aschaffenburg überzeugte im Professorinnenprogramm 2030 von Bund und Ländern mit Gleichstellungskonzept

Die TH Aschaffenburg war mit ihrem Antrag im aktuell laufenden Professorinnenprogramm in der ersten Auswahlrunde erfolgreich. Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren bis zu drei Professuren für bis zu fünf Jahre gefördert werden können, wenn sie mit einer Frau besetzt werden. Mit dem Programm wollen Bund und Länder die Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung stärken.

Bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen möglich

Am vergangenen Donnerstag hat ein unabhängiges Begutachtungsgremium aus insgesamt 108 eingereichten Gleichstellungskonzepten die 92 besten ausgewählt. Auch die Technische Hochschule Aschaffenburg konnte in der ersten Auswahlrunde mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugen. Diese basieren auf dem Gleichstellungskonzept 2020-2025, das von der Frauenbeauftragten und der Gleichstellungsbeauftragten der TH AB erarbeitet und im Jahr 2021 verabschiedet wurde. Die TH Aschaffenburg hat nun die Möglichkeit, bis September 2025 Anträge für bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2-Professuren zu stellen. 

Mit einer Professorinnenquote von 30,4 Prozent (Stand Dez. 2023) liegt die TH Aschaffenburg deutlich über dem Durchschnitt an Bayerischen Hochschulen, ist aber von der angestrebten Parität noch weit entfernt. 2022 lag die Quote bayernweit bei 24,6 Prozent* und im Vergleich dazu an der TH Aschaffenburg bei 29,2 Prozent.

Für den Antrag im Professorinnenprogramm hatte die Hochschule basierend auf einer Analyse der Daten in Bezug auf die Frauenanteile in den vergangenen zehn Jahren Stärken und Schwächen der TH AB identifiziert. Beispiele für Stärken wären z. B. die Frauenquote von 50 Prozent in der Hochschulleitung und die langsam aber stetig anwachsenden Frauenanteile in den Leitungsgremien. Als Schwäche wurde u. a. der stabil niedrige Frauenanteil bei den Studierenden in der Fakultät Ingenieurwissenschaften (IW) identifiziert. Daraus wurden sechs Handlungsfelder abgeleitet:

  • Erhöhung des Frauenanteils bei den Professuren  
  • Bewusstseinsschärfung für Chancengerechtigkeit
  • Ausbau Qualitätsmanagement und Gleichstellungscontrolling
  • Lebendige Familiengerechtigkeit
  • Gewinnung und Förderung von Studentinnen – Fakultät IW
  • Nachhaltige Organisation der Gleichstellungsarbeit

Jedem Handlungsfeld wurden wiederum konkrete Maßnahmen zugeordnet, deren Umsetzung die Technische Hochschule Aschaffenburg plant.

Erhöhung des Professorinnenanteils in Richtung Parität

Das Professorinnenprogramm 2030 wurde im November 2022 von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen. „Wir haben ein klares Ziel: Deutlich mehr Frauen für Wissenschaft und Forschung gewinnen, mehr weibliche Exzellenz nachhaltig im System halten und insbesondere den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen erhöhen. Damit sichern wir die Innovations- und Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland. […] Geschlechtergerechtigkeit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal“, sagt die GWK-Vorsitzende, Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger. 

Durch die dynamische Erhöhung der Anzahl der Professorinnen in Richtung Parität, der Förderung von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur sowie der stärkeren Verankerung der Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen soll der notwendige Struktur- und Kulturwandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an den Hochschulen nachhaltig gefördert werden. 

Das Professorinnenprogramm 2030 verbessert die Rahmenbedingungen für kleinere und mittlere Hochschulen sowie alle Hochschultypen. Bund und Länder stellen dafür insgesamt 320 Millionen Euro über eine ausgeweitete Laufzeit von erstmalig acht Jahren zur Verfügung.

Bund und Länder ziehen bei der Förderung von Professorinnen an einem Strang. Das gemeinsame GWK-Programm bietet zusätzliche Chancen für Hochschulen und Forschung. Mehr Frauen in der Wissenschaft bedeuten mehr Innovation.

Markus Blume, stellvertretender GWK-Vorsitzender, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern

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