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Erfolgreiche Promotion an der TH Aschaffenburg

Die Forschungsarbeit von Dennis Flachs leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger elektronischer Systeme auf Basis biologisch abbaubarer Polymeren.

Die Technische Hochschule Aschaffenburg verzeichnet einen weiteren wissenschaftlichen Erfolg: Dennis Flachs erlangt mit Abschluss seiner Dissertation den akademischen Grad zum Dr.-Ing. Die Forschungsarbeit entstand im BioMEMS Labor von Prof. Dr.-Ing. Christiane Thielemann und wurde in Kooperation mit dem Institut für Elektronische Materialeigenschaften der TU Darmstadt durchgeführt und von Prof. Dr.-Ing. Heinz von Seggern mitbetreut. 

Dissertation: Nachhaltige Elektrete und Energiegewinnung

Die Dissertation von Dennis Flachs trägt den Titel „Polylactid-basierte Elektrete und Piezoelektrete: Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen“. Ziel der Arbeit war es, innovative und zugleich nachhaltige Anwendungen wie piezoelektrische Sensoren sowie Energy-Harvester zu entwickeln, die auf biologisch abbaubaren Polymeren basieren. 

Derartige Anwendungen nutzen mechanische Energie aus der Umwelt – etwa Schwingungen, Vibrationen oder Rotationsbewegungen von Maschinen, Fahrzeugen oder dem Wind – und wandeln diese in elektrische Energie um. Die gewonnene Energie kann anschließend genutzt werden, um kleine elektronische Systeme wie Sensoren, Messgeräte oder Funkmodule zu betreiben oder deren Batterien zu unterstützen. Dadurch können solche Geräte wartungsarm oder sogar völlig autark funktionieren.

Fokus von Dennis Flachs Forschung lag auf der detaillierten Analyse der Materialeigenschaften und der Funktionsweisen der Anwendungen, um deren Leistungsfähigkeit, Lebensdauer und Umweltverträglichkeit systematisch zu bewerten.

  • Dennis Flachs bei seiner Promotionsfeier an der TH Aschaffenburg.

Akademischer Werdegang und wissenschaftliche Leistungen

Dennis Flachs ist seit 2012 an der TH Aschaffenburg. Dort studierte er zunächst im Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen und absolvierte anschließend seinen Master in Elektro- und Informationstechnik.

Seit 2017 forscht er am BioMEMS Labor bei Prof. Dr.-Ing. Christiane Thielemann, die ihn bereits bei seiner Bachelor- und Masterarbeit betreut hatte. 

Ein besonderes Highlight seiner Promotionszeit war die Veröffentlichung Enzymatic Self-Degradable PLA-Based Electrets im renommierten Fachjournal Polymers and the Environment. Die Publikation zeigt, dass elektrostatisch geladene Materialien (Elektrete) durch den gezielten Einsatz von Enzymen schnell abgebaut werden können – ein vielversprechender Ansatz für vollständig abbaubare und umweltfreundliche Elektronik.

Darüber hinaus präsentierte Dennis Flachs seine Forschungsergebnisse auf internationalen Fachkonferenzen, darunter die PowerMEMS-Konferenzen in Daytona (USA) und Tønsberg (Norwegen) sowie die International Symposia on Electrets in Linz (Österreich) und Matsue (Japan). Die Teilnahme an den internationalen Konferenzen 2023 und 2024 wurde jeweils durch ein Stipendium der Clemens-Hensel-Stiftung gefördert.

Zum Abschluss blickt Dennis Flachs auf seine Promotionszeit zurück, beschreibt die Promotion als anspruchsvolle, aber lohnende Erfahrung und ermutigt den wissenschaftlichen Nachwuchs, diesen Weg einzuschlagen.

Wer sich für Wissenschaft begeistert, sollte eine Promotion ernsthaft in Erwägung ziehen – auch wenn sie mit viel Arbeit und einem großen Zeitaufwand verbunden ist, eröffnet sie spannende Möglichkeiten und wertvolle Erfahrungen.

Dr.-Ing. Dennis Flachs

Ausblick: Forschung an der TH Aschaffenburg wird fortgesetzt

Auch nach der erfolgreichen Promotion bleibt Dennis Flachs an der TH Aschaffenburg und wird weiterhin im BioMEMS Labor forschen. Ermöglicht wird dies durch ein Forschungsstipendium der innovate! Academy der Joachim-Herz-Stiftung, die interdisziplinäre und risikoreiche Forschung in den Ingenieur-, Natur- und Materialwissenschaften fördert.

Mit Fokus auf das Forschungsprojekt „Elektronische Haut auf Basis von Polylactid und Polyethylenfuranoat“ plant Dennis Flachs seine Arbeiten an nachhaltigen Polymeren sowie seine wissenschaftlichen Kompetenzen weiter zu intensivieren.