Zum Inhalt springen

Erstes Gründungssemester mit ECTS

Am 23. August wurde das erste Gründungssemester der TH Aschaffenburg offiziell genehmigt – das Pflichtpraktikum in der eigenen Unternehmensgründung.

Das Team der HASH-COM GmbH, bestehend aus den Studierenden Mikail Kaya und Sascha Roßbach, wird sich im kommenden Wintersemester seiner Geschäftsidee im Rahmen des Praxissemesters widmen und hierfür ECTS-Punkte erhalten. Beide Gründer sind Studenten des Studiengangs Software Design der Fakultät Ingenieurwissenschaften.

Ein innovatives Konzept

Gemäß den Bestimmungen zum Vollzug der praktischen Studiensemester an den staatlichen Fachhochschulen in Bayern ist das Praxissemester für Studiengänge mit Bachelor-, Diplom- und gegebenenfalls auch mit einem Master-Abschluss verpflichtend. Die TH Aschaffenburg ist bayernweit die erste Hochschule, die ein Gründungssemester anbietet, welches das Praxissemester ersetzen kann. Möglich gemacht wurde dieses innovative Konzept durch das VentureLab.

Den bayerischen Gründergeist fördern

Die Förderung des bayerischen Gründergeistes ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Wirtschaftspolitik. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger spricht sich fortwährend für die Unterstützung von Startups aus. Initiativen wie "Gründerland Bayern" und die Eröffnung digitaler Gründerzentren haben zum Ziel, in Bayern die Gründungszahlen zu steigern. Auch an anderen Hochschulen und Universitäten steigt die Zahl an Startup-Zentren wie das VentureLab an der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Das VentureLab wird über das Programm EXIST des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Programm StartUpLabs@FH des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Gemeinsam mit den prüfungsrechtlichen Gremien an der TH AB hat das VentureLab die formalen Voraussetzungen geschaffen, um in Bayern das erste Gründungssemester mit Vergabe von ETCS-Punkten zu ermöglichen. Dafür wurde ein umfangreiches Betreuungskonzept entworfen, das den Anerkennungskriterien der Prüfungskommission entspricht. 

Ablauf des Genehmigungsverfahrens

Wer an der TH Aschaffenburg studiert und ein Gründungssemester absolvieren möchte, benötigt im Verlauf des Gründungssemesters eine Begleitung sowie Beratung durch eine Ausbildungsbeauftragte oder einen Ausbildungsbeauftragten. Als hochschulangehöriges Gründungszentrum verfügt das VentureLab über geschulte Gründungsberaterinnen und Gründungsberater mit unterschiedlichen technischen und betriebswirtschaftlichen Bildungs- und Erfahrungshintergründen. Diese agieren als Ausbildungsbeauftragte. Außerdem müssen folgende Dokumente bei der jeweiligen Praktikantenbeauftragten oder dem Praktikantenbeauftragten des Studienfaches eingereicht werden:

  • Erklärung zur Gründungsberatung und Gründungsbegleitung
  • Detaillierter zeitlicher Ablaufplan für das Gründungssemester
  • Antrag auf Genehmigung

Nach Erhalt der Genehmigungsbestätigung durch die Hochschule wird der Ausbildungsvertrag unterzeichnet. 

Ziel eines Gründungssemesters ist die Gründunge eines eigenen Unternehmens inklusive entsprechender Gewerbeanmeldung sowie ersten Finanzierungen oder Umsätzen. Diese Kriterien will das Team HASH-COM erfüllen. Im Anschluss an ihr Gründungssemester werden die beiden Studierenden aus dem Studiengang Software Design also die Ersten sein, die einen Businessplan anstelle eines Praktikumsberichtes abgeben und dafür ebenso wie für das Praxissemester 24 ECTS erhalten werden.

  • Sascha Roßbach (links) und Mikail Kaya (rechts) freuen sich auf ihr Gründungssemester.

  • Mikail Kaya (links) und Sascha Roßbach (rechts) gemeinsam mit Stefan Homes (Mitte) aus dem Venture Lab, als sie das Genehmigungsschreiben erhalten haben.

Die Geschäftsidee

Das Geschäftsmodell der HASH-COM GmbH umfasst die Entwicklung von cloud-basierten Softwarelösungen. Im Rahmen des Gründungssemesters ist die Entwicklung einer ERP-Plattform geplant. Diese Softwarelösung dient primär der Ressourcenplanung von Unternehmen sowie der Steuerung von Geschäftsprozessen. Dabei bietet HASH-COM ein auf den Lebensmittelbereich spezialisiertes ERP-System an, welches in Zukunft zu einer öffentlichen ERP-Plattform ausgebaut werden soll.

Foto ganz oben (v. l.): Mikail Kaya, Stefan Homes und Sascha Roßbach