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Über den Wolken – Ballonprojekt der TH Aschaffenburg startet durch

Professor Hildenbrand hält das Logo des Projekts in der Hand, Professor Döhring einen Astronautenhelm. Beide heben den Daumen der rechten Hand in die Höhe und stehen vor einer Wand, die einen Sternenhimmel zeigt

Technologieprojekt ASTRABAX mit rund 300.000 Euro gefördert: In Stratosphärenballon-Experiment werden in 30 km Höhe die kosmische Strahlung vermessen und innovative Satellitenmaterialien getestet.

In der aktuellen Förderrunde des vom Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst aufgesetzten „Programms zur Förderung der angewandten Forschung und Entwicklung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen“ war die TH Aschaffenburg erneut sehr erfolgreich. Für das beantragte Technologieprojekt ASTRABAX („Aschaffenburger Stratosphärenballon-Experiment“) erhält sie über die Laufzeit von drei Jahren ab 2024 insgesamt 297.000 Euro. In dieser Ausschreibung, die sich an erstberufene Professorinnen und Professoren richtete, waren insgesamt 187 Anträge der bayerischen Hochschulen eingegangen – doch nur jede siebte Projektidee wurde gefördert.

Das Aschaffenburger Stratosphärenballon-Experiment

Im Projekt ASTRABAX führen drei auf den Gebieten Strahlenbiologie, Astronomie und Raumfahrt tätige Wissenschaftler der Technischen Hochschule Aschaffenburg – Professor Dr. Georg Hildenbrand, Professor Dr. Manfred Stollenwerk und Professor Dr. Thorsten Döhring – ihre Forschungsaktivitäten zusammen. Diese Zusammenarbeit und die Bündelung der Kompetenzen mehrerer Arbeitsgruppen im Rahmen von ASTRABAX ermöglicht dabei die parallele Durchführung mehrerer Forschungsexperimente in der Ballongondel während des Fluges durch die Stratosphäre.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für mehrere spannende wissenschaftliche Teilprojekte: Geplant sind Messungen der für den jeweiligen Ballonflug spezifischen Bedingungen und der Schwankungen der für Strahlenschäden relevanten Strahlungsarten. Hierunter fallen sowohl die hochenergetische kosmische Strahlung als auch die kurzwellige ultraviolette Sonnenstrahlung (UV-C), welche in dieser extremen Höhe noch nicht vollständig durch die dünne Restatmosphäre absorbiert sind. Eine temperierte Zellkultur wird beim Flug diesen Strahlungen ausgesetzt, womit für bestimmte Fragestellungen eine Simulation von bemannten Raumflügen erfolgen kann.

Die Wirkung von kosmischer Strahlung auf biologische Zellen wird hierfür nachträglich an der Hochschule mittels hochauflösender Mikroskopie untersucht. Ferner werden die Auswirkungen der Höhenstrahlung auf innovative Satellitenmaterialien betrachtet. Herausforderungen für die Aschaffenburger Wissenschaftler bei diesem anspruchsvollen Ballonexperiment sind dabei die extrem niedrigen Temperaturen während des Fluges in der Stratosphäre und hinterher das Auffinden der gelandeten Ballongondel, welche nach dem Ballonflug an einem Fallschirm aus ihrer Messposition hoch über den Wolken wieder zur Erde zurückschwebt.
 

Bild oben: Prof. Dr. Georg Hildenbrand (links) und Prof. Dr. Thorsten Döhring (rechts)