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Verleihung der Friedrich-Dessauer-Preise an der TH Aschaffenburg

Bild (v. l. n. r.): Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter, David Schuster, Carolin Fischer, Marcel Neumaier, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler, Prof. Rolf Bergbauer und Prof. Dr. Ivo Schäfer

VDE-Rhein-Main prämiert die Masterarbeiten von Carolin Fischer, Marcel Neumaier und David Schuster.

Am 15. Mai 2025 verlieh der VDE Rhein-Main den renommierten Friedrich-Dessauer-Preis an der Technischen Hochschule Aschaffenburg und ehrte damit drei Absolventinnen und Absolventen für ihre herausragenden Masterarbeiten in technisch-wissenschaftlichen Disziplinen. Carolin Fischer, Marcel Neumaier und David Schuster schlossen ihr Studium jeweils mit der Bestnote 1,0 ab.

Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter initiiert und organisiert und fand bereits zum zwölften Mal statt. Seit 2014 hat der VDE Rhein-Main insgesamt 33 Absolventinnen und Absolventen mit dem Preis geehrt.

Prof. Dr. Ivo Schäfer, Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationales der TH Aschaffenburg, eröffnete die diesjährige Preisverleihung. Nach der Begrüßung übergab Prof. Rolf Bergbauer, Geschäftsführer des VDE Rhein-Main, die Auszeichnungen sowie das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.

Optimierte Batterietechnologie

  • Prof Rolf Bergbauer und Carolin Fischer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    Prof Rolf Bergbauer und Carolin Fischer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

  • Carolin Fischer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    Carolin Fischer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

Carolin Fischer studierte an der TH Aschaffenburg Elektro- und Informationstechnik im Masterstudiengang. Für ihre Abschlussarbeit entwickelte sie einen Batteriezellen-Simulator für Charge-Balancing zum Testen von Batteriemanagementsystemen (BMS) für E-Bike Akkus.

Der Simulator ermöglicht eine umfassende Überprüfung der Schutzmechanismen des BMS für Lithium-Ionen-Akkus und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme.

Carolin Fischer konzipierte die Schaltung für den Simulator. Durch einen iterativen Prototypenentwicklungsprozess konnte die Schaltung kontinuierlich optimiert und der Batteriezellen-Simulator erfolgreich realisiert werden.

Ihre Forschung verband theoretische Analyse mit praktischer Umsetzung und entstand in enger Kooperation mit der Firma Akku Vision GmbH. Der Batteriezellensimulator kann das Fachteam des Unternehmens bei der Entwicklung der Hard- und Software von neuen Batteriemanagementsystemen unterstützen.

Laser-Technologie zur Glasbearbeitung

  • David Schuster und Prof. Rolf Bergbauer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    David Schuster und Prof. Rolf Bergbauer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

  • David Schuster bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    David Schuster bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

David Schuster absolvierte sowohl seinen Bachelor in Mechatronik als auch seinen Master in Angewandter Forschung mit der Vertiefungsrichtung Mechatronik an der TH Aschaffenburg.

Im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelte er am Zentrum für Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) einen neuartigen, laserbasierten Fertigungsprozess für die präzise Bearbeitung von Glas. Dabei kombinierte er zwei technologische Schlüsseltrends: das Mikro-Via-Laserbohren
– hochpräzise Bohrungen in Leiterplatten für elektronische Bauteile – und das sogenannte Glass-Core-Packaging, bei dem Glas als Trägermaterial für Chips verwendet wird, um Leistungsdichte und Energieeffizienz in der Mikroelektronik zu steigern.

Die praxisorientierte Forschungsarbeit wurde in enger Kooperation mit der Schmoll Maschinen GmbH, einem führenden Hersteller von Produktionsanlagen für die Elektronikindustrie, realisiert. Dabei überzeugte der neu entwickelte Prozess nicht nur theoretisch, sondern bewies seine Robustheit und Praxistauglichkeit auch unter realen industriellen Bedingungen. Die Ergebnisse der Arbeit konnten bereits in einem Workshop der Entwicklungsabteilung der Firma Schmoll präsentiert werden. Darüber hinaus entstand aus der Masterarbeit eine ingenieurwissenschaftliche Publikation, die bei einem international renommierten Fachjournal eingereicht wurde. 

Lösung zur Verbesserung der Funknetzabdeckung

  • Marcel Neumaier und Prof. Rolf Bergbauer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    Marcel Neumaier und Prof. Rolf Bergbauer bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

  • Marcel Neumaier bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

    Marcel Neumaier bei der Preisverleihung vom Dessauer Preis 2025

Im Rahmen des bayerischen Verbundforschungsprogramms (BayVFP), Förderlinie „Digitalisierung“, hat Marcel Neumaier, der an der TH Aschaffenburg Elektrotechnik im Master studierte, in Zusammenarbeit mit der Firma KAITEC in Hösbach eine innovative Lösung zum Auffüllen von Funklöchern im digitalen Polizeifunk entwickelt. Grundlage ist ein digitales TETRA-Gleichwellen-Funksystem, das besonders für topologisch herausfordernde Gebiete, wie dem Spessart, dazu beiträgt, die Funknetzabdeckung zu verbessern. Dies stärkt die Kommunikation von Einsatzkräften wie Polizei und Feuerwehr.

Da diese Technologie bislang kaum erforscht war, leistet Neumaiers Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung digitaler Funknetze. Die wissenschaftliche Relevanz der Ergebnisse ermöglichte ihm, seine Arbeit auf der Microwave Conference in Dresden mit einem Paper unter dem Titel „Performance Analysis in a Digital TETRA-Simulcast-System“ zu veröffentlichen. 

Hintergrundinformationen

Der Friedrich-Dessauer-Stiftungspreis wird jährlich durch den Vorstand des VDE Rhein-Main zur Förderung von Absolventinnen und Absolventen in den Fachbereichen Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik an ausgesuchten Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet verliehen.

Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) Bezirksverein Rhein-Main ist ein gemeinnütziger technisch-wissenschaftlicher Verein, bei dem Preise und Ehrungen ein wichtiger Bestandteil der Innovations- und Nachwuchsförderung sind. Mit diesen Auszeichnungen möchte der VDE hervorragende Leistungen auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet anerkennen, den Nachwuchs motivieren und die gesellschaftliche Bedeutung ingenieurwissenschaftlicher Arbeit in den Blickpunkt rücken. 

Titelbild (v. l. n. r.): Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter, David Schuster, Carolin Fischer, Marcel Neumaier, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler, Prof. Rolf Bergbauer und Prof. Dr. Ivo Schäfer