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MINTzE

Zwei Studentinnen im Labor für kooperative automatisierte Verkehrssysteme der TH Aschaffenburg.

MINT-Studierende zum Erfolg führen: Kooperationsprojekt zur Steigerung der Absolventinnen- und Absolventenenquote in allen MINT-Studiengängen der Hochschule.

MINTzE – Studierende der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik zum Erfolg führen

Hinter der Abkürzung MINTzE verbirgt sich ein ehrgeiziges Projekt: „Steigerung der Absolventinnen- und Absolventenquote in allen MINT-Studiengängen der TH Aschaffenburg bei gleichbleibender Qualität der Abschlüsse.“

MINTzE 1

Die Initiative "Wege zu mehr MINT-Absolventen", gefördert durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. und die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, unterstützte im Frühjahr 2008, für drei Jahre, zehn Projekte an bayerischen Universitäten und Hochschulen.

Mit dem Projekt MINTzE - Studierende der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik zum Erfolg führen beteiligte sich die Hochschule an der Initiative. Im Rahmen des Projekts erhielten Studierende in der Studieneingangsphase verschiedene Unterstützungsangebote. Damit sollte ihnen der Einstieg ins Studium erleichtert werden. Schließlich ist das erste Studienjahr der Grundstein für den Erfolg an der Hochschule.

In der Pilotphase richteten sich die studienbegleitenden Angebote der Hochschule Aschaffenburg in erster Linie an die Studierenden der Elektro- und Informationstechnik in den ersten Semestern.

  • Hilfe zu Beginn des Studiums

    Gerade zu Beginn eines Studiums müssen viele Dinge organisiert und angeschoben werden. Damit sich die Studienanfänger schnell auf ihr Studium konzentrieren konnten, wurde eine Anlaufstelle eingerichtet, die allen Studierenden mit Rat und Tat unterstützend zur Seite stand:

    • Wohnungssuche
    • Organisation des Studienalltags
    • Orientierungshilfen in Aschaffenburg und Umgebung
    • Lern- und Arbeitstechniken an der Hochschule
    • Unterstützung bei finanziellen Fragen
    • Tipps und Tricks für den ersten eigenen Haushalt
  • Frühe Rückmeldung über den Studienfortschritt

    An der Hochschule Aschaffenburg erhielten die Studierenden in den meisten Fächern bereits nach acht bis zehn Wochen einen ersten Leistungsnachweis. Dieser gab frühzeitig Rückmeldung über den erworbenen Lernfortschritt und, falls nötig, die Möglichkeit gezielte Maßnahmen zur Leistungssteigerung zu ergreifen (z. B. Besuch eines Tutoriums).

    • In Mathematik I und Informatik Ia wurden die Leistungsnachweise als Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung benötigt
    • In Physik musste ein Teilnahmenachweis erbracht werden, der ebenfalls für die Zulassung zur Prüfung benötigt wurde
    • In Grundlagen der Elektrotechnik I wurde eine Testklausur geschrieben
  • Offene Übungen im Lernzentrum

    Das offene Lernzentrum wurde eingerichtet, um den Studierenden ein gemeinsames Lernen und Bearbeiten des aktuellen Vorlesungsstoffs am Nachmittag zu ermöglichen.

    Die offenen Übungen waren ein Angebot zur Verbesserung der Leistungen. Als Ansprechpartner wirkten Tutoren aus höheren Semestern, die zum selbstständigen Arbeiten anleiteten und Tipps zum Lösen der Übungsblätter der jeweiligen Woche gaben.

    Die Tutorien fanden zwei Mal pro Woche immer im gleichen Raum statt, der als "Offenes Lernzentrum" bezeichnet wurde. Im Wintersemester umfassten die Tutorien jeweils vier Einheiten zu 45 Minuten, im Sommersemester zwei.

  • Mentoring durch Dozierende

    Nach dem ersten Semesterdrittel erhielten die Studierenden Gelegenheit, mit einem Dozenten über ihren Studienverlauf bis dato zu sprechen. Die Enladung erfolgte per E-Mail. Sechs Professoren des Projektteams waren Ansprechpartner für jeweils 12 – 13 Studierende. 

    In den Gesprächen konnte über bisherige Erfahrungen beim Übergang zur Hochschule gesprochen werden (z. B. frühe Rückmeldungen, offene Übungen). Des weiteren konnte man sich Tipps für das weitere Studium holen, sowie offene Fragen diskutieren.

MINTzE 2

Im Projekt MINTzE II, gefördert von 2012 bis 2015 durch das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. im Rahmen des Förderprogramms "Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen", wurde gemäß des Projektauftrages die „Steigerung der Absolventenquote“ der Fakultät Ingenieurwissenschaften untersucht.

Durch Maßnahmen zur Studienorientierung und -vorbereitung informieren sich Schüler in verschiedensten Veranstaltungen über die Inhalte und den Ablauf eines Studiums und Studienanfänger werden gezielt auf ihr Studium vorbereitet.

Untersuchungen zu Exmatrikulationen und Studienfortschritt zeigen, dass die meisten gefährdeten Studenten in mehreren Fächern vor allem in den ersten beiden Semestern schwächen aufweisen. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein entsprechender Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Abbrecherquote entwickelt (z. B. Erstsemestereinführung, Tutorienangebot, Beratungsgespräche, uvm.).

  • Maßnahmen zur Studienorientierung und -vorbereitung

    Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Altersstufen können sich durch das Angebot der Hochschule Aschaffenburg über die Inhalte und den Ablauf eines Studiums  informieren. Studienanfängerinnen und -anfänger werden mit gezielten Vorkursen auf ihr Studium vorbereitet.

    Hochschule für Kinder Grundschule
    SchülerUni 5. – 10. Klasse
    Girls’Day / Boys'Day 5. – 10. Klasse
    FerienUni 5. – 10. Klasse
    Betreuungsprofessoren-Programm 5. – 12. Klasse
    Schnupperstudium 11. – 12. Klasse
    SANTO - Schüler-Akademie für Naturwissenschaften und Technik in der Oberstufe 11. – 12. Klasse
    Tag der offenen Tür Studieninteressierte
    Vorkurs Mathematik und Vorkurs Englisch Studienanfängerinnen und -anfänger

     

  • Untersuchungen zum Studienfortschritt

    Für die Entwicklung von konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Absolventenquote wurden die Exmatrikulationen der Fakultät Ingenieurwissenschaften genauer ausgewertet und analysiert.
    Es zeigt sich, dass ca. 60% aller Exmatrikulationen innerhalb der ersten beiden Semester erfolgen. Die exmatrikulierten Studenten weisen schwächen in mehreren Fächern auf. Von den geforderten 30 ECTS erreichen sie im Durchschnitt weniger als die Hälfte pro Semester.

    Weiterhin wurde der Studienfortschritt der exmatrikulierten Studenten betrachtet, die mindestens eine Prüfungsleistung erbracht haben und somit zeigen, dass sie studieren wollen. Es wurde untersucht, wie weit diese Studenten entsprechend dem Studienplan während ihres Studiums kommen. Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass die meisten exmatrikulierten Studenten an den Fächern des ersten und zweiten Semesters scheitern.

  • Unterstützungsangebote in den ersten zwei Studiensemestern

    Auf Basis der Erkenntnisse zu den Untersuchungen der Exmatrikulationen und des Studienfortschritts wurde ein entsprechender Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Abbrecherquote entwickelt:

    • Inhalte und Ziele aufzeigen
      • Erstsemestereinführung
      • Mentorenprogramm
      • Firmenexkursionen
    • Hilfestellung geben
      • Allgemeine Studienberatung
      • Studienfachberatung
    • Selbstreflexion ermöglichen
      • Probeklausuren
      • Tutorienangebote / Offenes Lernzentrum

MINTzE 3

Das Projekt MINTzE III, welches vom Bayerischen Wissenschaftsministerium und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gefördert wird, ging an der Hochschule in Aschaffenburg bereits in die dritte Runde.

In diesem Projekt lag ein besonderes Augenmerk auf der Verstärkung der Kooperationen mit regionalen Schulen und Wirtschaftsunternehmen sowie der Begabtenförderung. Die bereits in den Projekten MINTzE I und MINTzE II bewährten Maßnahmen zur intensiven Betreuung in der Studieneingangsphase, wie z.B. Vorkurse, Erstsemestereinführung und Tutorien, werden weiterhin gefördert und ausgebaut.

  • Förderung der Kooperationen mit Schulen

    Ein besonderes Augenmerk lag während des gesamten Projektzeitraums auf der Förderung der Kooperationen mit Schulen im Umkreis.

    Durch den direkten Kontakt zu den verschiedenen Schulen, wurden Schülerinnen und Schüler schon früh mit den Themen Studium und Hochschule konfrontiert. Die Technische Hochschule Aschaffenburg organisierte mit Professorinnen und Professoren sowie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Aktionen wie beispielsweise Fachvorträge, Workshops, Studienberatung, Laborbesuche und Projektbetreuung. Die Aktionen fanden an der Hochschule oder in den Schulen selbst statt und begeisterten in jedem Semester viele Schülerinnen und Schüler.

  • Förderung der Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen

    Für Studierende ist der frühe Kontakt mit Wirtschaftsunternehmen sehr wichtig, da sich dadurch leichter berufliche Möglichkeiten, wie beispielsweise ein Praktikum oder Werksstudierendenjob, ergeben.

    Um den Studierenden die Kontaktaufnahme zu vereinfachen, organisierte und unterstützte das Projekt MINTzE III zahlreiche Exkursionen zu regionalen und überregionalen Wirtschaftsunternehmen.

  • Weiterentwicklung der Studiengangsphase

    Die Studieneingangsphase ist die wichtigste Phase im Studium. Sie bildet die Basis, auf der alle weiteren Phasen aufbauen. Darum hat die TH Aschaffenburg sich zum Ziel gesetzt, besonders vor und in diesem Zeitraum Studierende durch verschiedene Angebote wie Vorkurse, Tutorien und Wiederholungskurse zu unterstützen.

    Eigene Statistiken sagen aus, dass gerade in der Studieneingangsphase die Abbrecherquote und die Anzahl der Studierenden, die nicht an einer Prüfung teilnehmen, wesentlich höher sind als zu einem späteren Zeitpunkt. Dies zu ändern, war Ziel der TH Aschaffenburg im Projekt MINTzE III und dem dazugehörigen Unterstützungsprogramm. Ein mögliches Frühwarnsystem wurde entwickelt und gibt Studierenden frühzeitig Rückmeldung über ihren Lernfortschritt und ihren aktuellen Stand.

MINTzE 4.0

Das Projekt MINTzE ist im Jahr 2020 in die vierte Phase gestartet. Gefördert wird das Projekt erneut vom Bayerischen Wissenschaftsministerium und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. In der vierten Projektphase stehen vor allem die Digitalisierung und der Ausgleich der Heterogenität der Studierenden im Vordergrund. Weiterhin gefördert wird die Kooperation mit Schulen und Wirtschaftsunternehmen.

Die sich bewährten Maßnahmen aus den vorherigen Projekten sollen im Projekt MINTzE 4.0 weiter ausgebaut und durch Digitalisierung der Lehrmittel erweitert werden. Die Erstsemestereinführung wurde beispielsweise mit den Erstsemester-Moodle-Kursen um eine digitale Komponente ergänzt. In diesen Moodle-Einführungskursen lernen die Studierenden bereits vor Start des ersten Semesters ihre Mentorinnen und Mentoren sowie ihre Dozierenden kennen. Sie erhalten dort weitere Informationen über ihren Studiengang und den Einstieg in das erste Semester.

Durch die Vernetzung und die stetige Kommunikation mit älteren Studierenden und ihren Mentorinnen und Mentoren können die Erstsemesterstudierenden vom Erfahrungsschatz der höheren Semester profitieren. Gerade in der Phase der Prüfungsvorbereitung stellt dies eine große Bereicherung dar.

Um die Kommunikation zwischen den einzelnen Semestern zu fördern wurde der Moodle-Kurs „Offenes Lernzentrum“ erstellt. Hier werden verschiedene Materialien aus Tutorien und Tipps zu Büchern und Internetquellen zusammengetragen und ausgetauscht. Zusätzlich haben die Studierenden dort Zugang zu verschiedenen Kommunikationskanälen wie Chats und Foren.

Berichte und weitere Informationen