Zum Ankauf von Vermögenswerten beschloss die EZB 2015 das Programm „Quantitative Easing“ im Umfang von mehr als 1 Billion Euro. Das Programm beinhaltet den Kauf von Staatsanleihen durch die EZB und die nationalen Notenbanken bis zu einem Maximalwert von 33% der ausstehenden Staatsschuld eines Mitglieds der Währungsunion. Das währungspolitische Experiment ohne definiertes Ende wird als riskant eingestuft.
Die Notwendigkeit des Programms begründet die EZB mit dem Risiko einer deflationären Entwicklung im Euroraum. 10 Argumente zeigen auf, welche Auswirkungen und Konsequenzen durch das Programm „Quantitative Easing“ entstehen. Es wird sichtbar, in wie weit das Programm Gefahren birgt und welche falschen Vorstellungen es vermittelt.
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Methoden
Mithilfe von Hintergrundinformationen und weitreichenden Branchenkenntnissen werden die Bestandteile des Programmes und dessen Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik analysiert.
Das Programm nimmt Reformdruck von den Ländern des Euroraums. Es entstehen falsche Anreize, ein substanzielles Moral-Hazard-Verfahren wird gefördert. Länder ohne Reformen für Finanz-, Güter- und Arbeitsmärkte profitieren davon. Länder mit Anpassungsprogrammen der Troika leiden unter dem Programm. Der Ankauf von Staatsanleihen ist für die Notenbanken mit unkalkulierbaren Risiken in ihren Bilanzen verbunden. Es entsteht kein zusätzliches Geld in der Wirtschaft, denn für das Zentralbankgeld wird man praktisch keine Zinsen bekommen. Das Programm unterstützt eine weitere Abwertung des Euro. Die Politik der EZB kann als gefährlich eingestuft werden, da sie den Märkten und der Politik den Anschein gibt, die einzige handlungsfähige Institution im Euroraum zu sein.
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Publikationen
Jost, Thomas, Seitz, Franz, 2015. Zehn Argumente gegen Quantitative Easing und den Ankauf von Staatsanleihen durch das Eurosystem. In: ifo-Schnelldienst. 2015(4), S. 19 – 20. Volltext
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Projektleitung
Prof. Dr. Thomas Jost
Professor Studiengang Betriebswirtschaft und Recht-
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63743 Aschaffenburg - thomas.jost@th-ab.de
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