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Zum 10. Mal Absolventen der TH Aschaffenburg mit Dessauer-Preis ausgezeichnet

Die Preisträger und betreuenden Professoren stehen nebeneinander gemeinsam mit den beiden Vertretern des VDE vor der Glasfassade eines Hochschulgebäudes, worin sich ein gegenüberliegendes gelbbraunes Backsteingebäude spiegelt.

Der VDE Rhein-Main prämierte an der Technischen Hochschule die Masterarbeiten von Sebastian Frahm, Marvin Leber und Thorina Stegmann, die an der TH AB Elektro- und Informationstechnik studiert haben.

Zum 10. Mal hat der VDE Rhein-Main e.V. am 1. Juni 2023 an der TH Aschaffenburg den Friedrich-Dessauer-Preis verliehen.

Urkunde, Trophäe und das Preisgeld in Höhe von jeweils 500 Euro überreichte der Geschäftsführer des VDE Rhein-Main Professor Rolf Bergbauer gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden, Professor Dr. Ingo Jeromin, in diesem Jahr an Sebastian Frahm aus Kiel, Marvin Leber aus Oberbalbach und Thorina Stegmann aus Seligenstadt. Marvin Leber und Thorina Stegmann haben den Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik an der TH Aschaffenburg erfolgreich absolviert, Sebastian Frahm hat seinen Masterabschluss über ein Fernstudium der Elektrotechnik erlangt, das die Technische Hochschule in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt und dem Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund (zfh) anbietet. Alle drei haben für ihre Masterarbeit die Note „sehr gut“ erhalten.

Würdigung der herausragenden Leistungen

Mit dieser Auszeichnung würdigt der „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.“ hervorragende Leistungen auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet und setzt ein Zeichen für die gesellschaftliche Bedeutung von Ingenieurinnen und Ingenieuren und ihrer Arbeit.

Prof. Dr. Ingo Jeromin stellte den renommierten Namensgeber dieser Auszeichnung, Friedrich Dessauer, als Pionier auf dem Gebiet der Röntgen- und Strahlungstechnik vor. Er betonte dabei die vielfältigen technisch-wissenschaftlichen Leistungen des gebürtigen Aschaffenburgers Professors. Aufgrund seiner beeindruckenden demokratischen, humanistischen und philosophischen Einstellungen könne Dessauer auch 60 Jahre nach seinem Tod für heutige Ingenieurinnen und Ingenieure ein Vorbild sein.

  • Prof. Dr. Ingo Jeromin

Bereits 25 Preisträger an der TH AB

Insgesamt 25 Absolventen der Fakultät Ingenieurwissenschaften des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik der TH Aschaffenburg sind in den vergangenen 10 Jahren bereits mit dem Friedrich-Dessauer-Preis geehrt worden. Einige von ihnen waren zu dieser besonderen Jubiläums-Preisverleihung gekommen, um gemeinsam die Auszeichnung zu feiern.

  • Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter

Bedeutung des Masterstudiengangs für Forschungskooperationen

Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter, der die Veranstaltungen gemeinsam mit dem VDE seit 10 Jahren organisiert, unterstrich in seinen Begrüßungsworten die Bedeutung des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik für die Forschung der TH Aschaffenburg in Kooperation mit regionalen Partnerunternehmen. „In den Masterprojekten an der TH Aschaffenburg werden häufig die notwendigen Grundlagen für öffentlich geförderte Forschungsprojekte mit industriellen Partnern erarbeitet“, so Teigelkötter.  

  • Michael Ries

Risiko- und innovationsfreudige Nachwuchskräfte von Unternehmen gesucht

Michael Ries, Geschäftsführer der INRO ET GmbH hielt einen Impulsvortrag und stellte seine im Bereich der E-Mobilität agierende Firma aus Stockstadt vor. Der als TOP-100-Innovator ausgezeichnete Unternehmer wies auf den hohen Bedarf an Nachwuchskräften hin. Auch hob er die Bedeutung einer toleranten Fehlerkultur verbunden mit einem gewissen Maß an Risikobereitschaft für die Entwicklung von Innovationen hervor: „Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir auch mal etwas wagen.“

  • Philipp Erler von der Firma Karl Mayer, der stellvertretend für Thorina Stegmann den Preis entgegennahm

Automatisierte Qualitätskontrolle von Wirkmaschinen in der Textilherstellung

Thorina Stegmann ist die erste weibliche Preisträgerin des Dessauer-Preises. Sie behandelte in ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Konzept zur Verarbeitung von Maschinen- und Sensordaten an einer Wirkmaschine“ eine automatisierte Qualitätskontrolle von Wirkmaschinen, d. h. Maschinen, die Maschenware mit Hilfe eines Systems von Nadeln sowie einiger Hilfselemente herstellen, auf Basis einer intelligenten Bildverarbeitung. Ihre Abschlussarbeit entstand in Kooperation mit der Firma KARL MAYER mit Sitz in Obertshausen und wurde von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler an der TH Aschaffenburg betreut. Da Thorina Stegmann leider nicht persönlich anwesend sein konnte, nahm ihr Firmenbetreuer Philipp Erler den Preis stellvertretend für sie entgegen.

  • Preisträger Marvin Leber mit Prof. Rolf Bergbauer (links) und Prof. Dr. Ingo Jeromin (rechts)

Steuerung von Industrierobotern in Kombination mit neuen KI-Anwendungen

Marvin Leber erhielt den Dessauer-Preis für seine Masterarbeit zum Thema “Control of a Robot Arm with ROS-Industrial and AI-based handling of randomly fed Workpieces”(„Steuerung eines Roboters-Arms mit ROS-Industrial und KI-basierte Handhabung von ungeordnet zugeführten Teilen“). In seiner Arbeit koppelte Leber eine „klassische“ Industrierobotersteuerung mit dem in der Forschung weit verbreiteten "Robot Operating System“ ROS, um damit das Gesamtsystem für aktuelle KI-Anwendungen zu öffnen. Die Funktionsweise der Ankopplung beider Teilsysteme wurde an einer Referenzanwendung demonstriert, welche eine state-of-the-art Objekterkennung beinhaltet, die es ermöglicht zufällig zugeführte Objekte gemäß einem vorgegebenen Bauplan zusammenzufügen. Diese Masterarbeit entstand in einem gemeinsamen Projekt mit der Firma KUKA Industries in Obernburg unter der Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm. Es ermöglichte Marvin Leber einen direkten Berufseinstieg in die Entwicklungsabteilung des genannten Unternehmens.

  • Preisträger Sebastian Frahm mit Prof. Rolf Bergbauer (links) und Prof. Dr. Ingo Jeromin (rechts)

Wie sich konventionelle Kraftwerke durch Windenergieanlagen ersetzen lassen

Sebastian Frahm absolvierte den Master-Fernstudiengang Elektrotechnik in der Vertiefungsrichtung Energietechnik. Im Rahmen seiner Masterarbeit mit dem Titel „Modellbasierte Entwicklung eines netzbildenden Umrichters einer Windenergieanlage“ beschäftigte er sich mit der Forschungsfrage „Können mit netzbildenden Umrichtern in Windenergieanlagen konventionelle Kraftwerke ersetzt werden, ohne die Stabilität der Stromversorgung zu gefährden?“ Mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesystem (IWES) und der Forschungsabteilung von Enercon, die Wobben Research and Development GmbH, standen Sebastian Frahm für diese wissenschaftlichen Untersuchungen zwei hochkarätige Forschungspartner zur Seite. Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter von der TH Aschaffenburg betreute die Arbeit. Inzwischen arbeitet der erfolgreiche Masterabsolvent als Gruppenleiter auf dem Gebiet der Netzanbindung von Windenergieanlagen bei Enercon in Kiel.

  • Die aktuellen und einige frühere Preisträger, betreuende Professoren, Vertreter des VDE und einige weitere Gäste der Preisverleihung

Über den Friedrich-Dessauer-Preis

Der Friedrich-Dessauer-Stiftungspreis wird jährlich durch den Vorstand des VDE Rhein-Main zur Förderung von Absolventinnen und Absolventen in den Fachbereichen Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik an ausgesuchten Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet verliehen.

Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) Bezirksverein Rhein-Main ist ein gemeinnütziger technisch-wissenschaftlicher Verein, bei dem Preise und Ehrungen ein wichtiger Bestandteil der Innovations- und Nachwuchsförderung sind. Mit ihnen möchte der VDE hervorragende Leistungen auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet anerkennen, den Nachwuchs motivieren und die gesellschaftliche Bedeutung von Ingenieuren und ihrer Arbeit in den Blickpunkt rücken.
 

Bild ganz oben, v. l. n. r. :  Prof. Dr. Ingo Jeromin (2. Vorsitzender des VDE Rhein-Main), Prof. Dr.-Ing. Hartmut Bruhm, Marvin Leber, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler, Philipp Erler (Fa. Karl Mayer), der stellvertretend für Thorina Stegmann den Preis entgegennahm, Sebastian Frahm, Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter und Prof. Rolf Bergbauer (Geschäftsführer des VDE Rhein-Main)